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B-Boying

Die Wurzeln des B-Boyings (Breakdance) liegen, wenngleich sich die HipHop-Kultur erst Mitte der 70er in den USA zu entwickeln begann, geschichtlich viel weiter zurück. In der Zeit der Sklaverei trainierten brasilianische Sklaven, denen jede Form von Kampf verboten war, getarnt als Tanz mit dem sogenannten "Capoeira", einer Mischung aus Tanz und Kampf ohne Berührung (vergleichbar in etwa mit dem Prinzip des Schattenboxens).Vergleicht man Capoeira mit den Breakdance-Figuren und "Power-Moves" der B-Boys, ist die Verwandtschaft zwischen diesen Stilen schwer zu leugnen.

Ende der 70er gaben die DJs mit dem Mixen ihrer "Breaks" dem Breakdance schließlich seinen Namen. Anfangs waren es hauptsächlich junge Mädchen, die sich auf artistische Weise zu den Rhythmen der Funk- und Discobeats bewegten und damit die Jungs anzogen, welche dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnten und schnell den kompletten Bereich des B-Boyings für sich beanspruchten.

Der junge Michael Jackson, damals noch Teil des "Jackson 5"-Familienclans, legte in dieser Zeit mit dem "Electric Boogie", oder auch "Robot Dance" genannt, einen weiteren wichtigen Grundstein. Die abgehackten Bewegungen, welche später als "Poppings" und "Lockings" auf der Straße perfektioniert wurden, waren es dann auch, was die Medien auf die Street-Dancer aufmerksam machte! In diesem Zusammenhang gelangte u.a. die New Yorker "Rock Steady Crew" zum Ruhm und Ehre - nicht zuletzt durch das Mitwirken an dem populären Breakdance-Kultfilm "Beatstreet" (1984).

Noch ein Satz zu Michael Jackson: Der berühmte "Moonwalk" hat seine Ursprünge viel eher bei James Brown, als bei Jacko! James Brown war letztendlich auch der erste Entertainer, der in großem Stile Tanz mit Bühnenperformance verband!

Im Gegensatz zu den Capoeira-Wurzeln oder dem MCing, gab es beim HipHop-Element "B-Boying" keine explizit politischen oder sozialkritischen Beweggründe – getanzt wurde einfach weil es "cool" war und man sich erhoffte durch die akrobatischen Aktionen vor anderen gut dazustehen und sich Respekt zu verdienen.

So spielt bis heute das Battlen in diesem Element eine übergeordnete Rolle! Der wohl bekannteste Wettbewerb/Contest ist die einmal jährlich auf deutschem Boden stattfindende "Battle of the Year", bei der verschiedene internationale Tanzgruppen mit ihren Tanzshows gegeneinander antreten!

Der olympische Gedanke war es wohl auch, der die B-Boy-Battles auf den Straßen etablierte, weil statt Waffengewalt ein körperkontaktfreies Kräftemessen, bei welchem sich der bessere Sportler als Gewinner hervortat, im Mittelpunkt stand und damit die blutigen Straßen- und Bandenschlachten eindämmte!

„Der Bessere gewinnt!“ Somit zeigt sich auch beim "B-Boying" wieder, was ich bereits über das DJing und Writen in den anderen Essays im Bezug auf die Anerkennungssehnsucht der HipHopper geschrieben hatte. Die Musik spielt auch beim Breaken eine große Rolle. Innerhalb der Sparte "Rap-Musik" gibt es einen eigenen Subbereich für spezielle HipHop-Tanzmusik, die sich vor allem durch verstärkte Break- und Perkussionsbetonung hervortut und immer noch den Old-School-Touch der ersten Tage beibehalten hat. Berühmtestes Beispiel: Der auf einem "Kraftwerk"-Sample basierende 1982er Klassiker "Planet Rock" von Afrika Bambaataa.

Das Breakdancen ist fest in der Subkultur HipHop verankert, womit sich auch erklären lässt, warum Szeneanhänger ein dermaßen starkes Würgegefühl empfinden, wenn dieses Element kommerziell in Pop- und Dancevideoclips ausverkauft wird!

Links:
        - BattleOfTheYear.de
        - DVD Dokumentation »Planet B-Boy«
        - DVD Spielfilm »Beat Street«
        - DVD Actionfilm (B-Movie) »Only the Strong« (mit Capoeira)

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